Biotin

# Was ist Biotin? Biotin (Vitamin B7, Vitamin H) ist ein wasserlösliches Vitamin und unterstützt den Körper beim Abbau von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten. Es ist bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels involviert und übernimmt eine Schlüsselrolle im Wachstum und der Erhaltung gesunder Haut, Haare und Nägel. Biotin wird gerne in Schönheitsprodukten zur Verbesserung der Haar- und Nagelqualität eingesetzt. Zu den Anzeichen eines Biotin-Mangels zählen Appetitlosigkeit, depressive Verstimmungen, Haarausfall, brüchige Fingernägel, Hauterkrankungen und Fettstoffwechselstörungen. Sobald der Körper wieder ausreichend mit Biotin versorgt wird, bilden sich auch die Beschwerden zurück. Genetische Variationen können die Aktivität bestimmter biotinabhängiger Enzyme verändern und den Bedarf an Biotin erhöhen oder reduzieren. ## Beispiele für biotinreiche Lebensmittel: > ## Gut zu wissen > > Biotin kommt v.a. in Bierhefeflocken in höherer Konzentration vor. So zahlt es sich aus täglich 1 bis 2 Esslöffel (3 bis 6 g) Bierhefeflocken in verschiedene Speisen einzubauen. Dies kann das Müsli in der Früh, ein Joghurt am Vormittag, die Suppe zu Mittag, ein Salat als Beilage oder eine Gemüsepfanne am Abend sein. Der Geschmack von Bierhefe ist neutral bis leicht würzig. # Was hat die Genetik damit zu tun? Wir untersuchen ein Gen zum Biotin-Stoffwechsel: Das BTD-Gen (Biotinidase-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für das Enzyms Biotinidase, welches Biotin (Vitamin H) aus der Nahrung freisetzt und für den Körper verfügbar macht. Ohne dieses Enzym kann der Körper Biotin nicht aufnehmen, was wiederrum zu einem Mangel führen kann. Menschen mit bestimmten SNPs (Single Nukleotid Polymorphismen) im BTD-Gen können Schwierigkeiten haben, Biotin richtig aufzunehmen, was zu Mangelerscheinungen führen kann. Eine unzureichende Zufuhr von Biotin durch Varianten, die die Aufnahme hemmen, kann mit einer breiten Palette von Problemen bzw. Symptomen verbunden werden, darunter Haarausfall, Hautausschläge, Anämie und neurologische Probleme. - Variante rs13078881 des BTD-Gens: Die Genotypen C/G und C/C zeigen eine stark eingeschränkte Aktivität der Biotinidase und in der Folge einen Mangel an Biotin. - Variante rs28934601 des BTD-Gens: Die Genotypen A/G und G/G zeigen eine stark eingeschränkte Aktivität der Biotinidase und in der Folge einen Mangel an Biotin, wobei der Mangel beim G/G Typus etwas schwerer wiegt. Der Genotyp A/A zeigt hingegen eine normale Aktivität der Biotinidase. - Variante rs13073139 des BTD-Gens: Die Genotypen A/A und A/G zeigen eine stark eingeschränkte Aktivität der Biotinidase und in der Folge einen Mangel an Biotin, wobei der Mangel beim A/A Typus etwas schwerer wiegt. Der Genotyp G/G zeigt hingegen eine normale Aktivität der Biotinidase.