Calcium

# Was ist Calcium? Calcium ist ein bedeutender Mineralstoff und erfüllt zahlreiche Funktionen im Körper. Dazu zählen insbesondere der Aufbau und die Erhaltung der Struktur von Knochen und Zähnen, die Regulation der Muskel- und Nervenfunktion sowie die Blutgerinnung zum raschen Stillen von Blutungen. Der Calciumspiegel im Körper wird durch zahlreiche Einflussfaktoren reguliert. Dazu zählen auch unsere Gene. Diese nehmen Einfluss darauf, wie gut der Körper Calcium aufnimmt, speichert und ausscheidet. Ein Ungleichgewicht im Calciumspiegel hat Auswirkungen auf die Qualität der Knochen und Zähne (z.B. Knochenbrüche, Knochenverformungen, Knochenschwund etc.), die Muskeltätigkeit (z.B. Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen), die Nervenfunktion (z.B. neurologische Fehlfunktionen) und die Blutgerinnung (z.B. vermehrte Blutungen, Thrombosen). ## Beispiele für calciumreiche Lebensmittel: 150 mg pro Liter", }, { key: "sesam", name: "Sesam", menge: "783 mg", }, ]} /> > ## Wussten Sie schon? > > - Der menschliche Körper enthält etwa 1 kg Calcium, davon etwa 99% in den Knochen und Zähnen. > - Calcium ist das fünfthäufigste Element in der Erdkruste. # Wodurch macht sich ein Calciumüberschuss bemerkbar? Ein Calciumüberschuss (Hyperkalzämie) verursacht zu Beginn v.a. unspezifische Symptome. Dazu zählen Verdauungsprobleme, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, vermehrtes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen und Appetitlosigkeit. Ein schwerer Calciumüberschuss kann Verwirrung, Gefühlsausbrüche, Halluzinationen, Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen. Eine Laboruntersuchung kann hier Klarheit bringen. # Wodurch macht sich ein Calciummangel bemerkbar? Wenn der Calciumspiegel über einen längeren Zeitraum zu niedrig ist, können erste Anzeichen wie trockene, schuppige Haut, brüchige Nägel, strohiges Haar sowie Muskelkrämpfe im Rücken und in den Beinen auftreten. Bleibt dieser Mangel unkorrigiert, können schwerwiegendere neurologische oder psychische Störungen wie Verwirrtheit, Gedächtnisverlust, Depressionen und Halluzinationen folgen. Diese Symptome sind jedoch reversibel, sobald der Calciumspiegel wiederhergestellt wird. # Was hat die Genetik damit zu tun? Wir untersuchen fünf Gene im Calcium-Stoffwechsel: Das CaSR-Gen (Calcium Sensitiver Rezeptor-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für einen Calcium-Sensitiven-Rezeptor, der vorrangig in der Nebenschilddrüse zu finden ist. Dieser misst laufend den Calciumspiegel im Blut und reguliert mit Hilfe des Parathormons (PTH) den Calciumspiegel. Auf diese Weise wird über die Freisetzung von Calcium aus den Knochen bzw. die vermehrte Aufnahme von Calcium aus dem Nahrungsbrei der Calciumspiegel erhöht oder gesenkt. Mutationen im CaSR-Gen greifen daher in den Calciumstoffwechsel ein und können Symptome eines Calciummangels oder -überschusses wie neurologische Störungen (z.B. Alzheimer etc.) oder neuromuskuläre Empfindlichkeiten (z.B. Migräne) auslösen. - Variante rs1801725 des CaSR-Gens: Träger des T-Allels (d.h. Aufscheinen von T in verschiedenen Kombinationen in ihrer Auswertung), wie die Genotypen G/T und T/T, zeigen generell einen erhöhten Calcium-Spiegel. Wird gleichzeitig viel Calcium über die Nahrung und über Supplemente aufgenommen, kann es leichter zu einer Hypercalcämie (stark erhöhtem Calcium-Spiegel) kommen. Der Genotyp G/G zeigt einen normalen Calciumspiegel. Das CYP24A1-Gen (Cytochrom P450 24A1-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für das Enzym Cytochrom P450 24A1, das beim Abbau von Vitamin D eine wichtige Rolle spielt. Vitamin D fördert unter anderem die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung und hemmt die Freisetzung von Calcium aus den Knochen. Auf diese Weise greift das Enzym CYP24A1 in den Calcium-Stoffwechsel ein und beeinflusst den Calcium-Spiegel somit indirekt. - Variante rs1570669 des CYP24A1-Gens: Träger des A-Allels (d.h. Aufscheinen von A in verschiedenen Kombinationen in ihrer Auswertung) lassen generell einen niedrigeren Calcium-Spiegel erkennen. Konkret neigen die Genotypen A/A und A/G zu einen Calciummangel und dementsprechenden Symptomen. Der Genotyp G/G zeigt einem normalen Calcium-Spiegel. Das VWA8-AS1-Gen (Von Willebrand Domain-containing Protein 8-Antisense RNA1-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für ein RNA-Molekül. Studien haben gezeigt, dass das VWA8-AS1-Gen über die Calciumaufnahme und -freisetzung den Calciumspiegel beeinflusst. - Variante rs7336933 des VWA8-AS1-Gens: Die Genotypen A/A und G/A zeigen generell einen niedrigen Calcium-Spiegel im Serum und neigt zu dementsprechenden Symptomen. Der Genotyp G/G zeigt einen normalen Calcium-Spiegel. Das LINC00709-Gen (Long Intergenic Non-Protein Coding RNA 709-Gen) ist an der Aktivierung von Genen beteiligt, die den Calciumstoffwechsel beeinflussen. - Variante rs10491003 des LINC00709-Gens: Die Genotypen C/T und T/T zeigen einen höheren Calcium-Spiegel und neigt zu dementsprechenden Symptomen. Der Genotyp C/C zeigt einen normalen Calcium-Spiegel. Das CARS1-Gen (Cysteinyl-tRNA-Synthetase-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für das Enzym Cysteinyl-tRNA-Synthetase. Dieses spielt bei der Proteinbiosynthese eine zentrale Rolle und beeinflusst ebenfalls die Calciumhomöostase im Körper. - Variante rs7481584 des CARS1-Gens: Die Genotypen A/A und A/G zeigen generell einen niedrigen Calcium-Spiegel und neigen zu dementsprechenden Symptomen. Der Genotyp G/G zeigt einen normalen Calciumspiegel.