Folsäure

# Was ist Folsäure? Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, ist ein wasserlösliches Mitglied der B-Vitamin-Familie und spielt eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung sowie bei sämtlichen Wachstums- und Entwicklungsprozessen des Körpers. Es ist zudem unerlässlich für die DNA-Synthese und die Regeneration von Zellen. Folsäure ist besonders während der Schwangerschaft und in der Kindheit von enormer Bedeutung. Aus diesem Grund wird Schwangeren und Stillenden empfohlen, ihren Folsäurespiegel sorgfältig zu überwachen und gegebenenfalls Ergänzungsmittel zu verwenden. Zusätzlich spielt Folsäure eine wichtige Rolle in der Blutbildung und im Homocystein-Stoffwechsel. Ein Mangel an Folsäure kann zu Blutarmut, Entwicklungsstörungen während der Schwangerschaft, neurologischen Erkrankungen (Depression etc…), Erschöpfung, Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen führen. ## Beispiele für folsäurereiche Lebensmittel: > ## Gut zu wissen > >- Wird mit der Pille verhütet, ist der Bedarf an vielen B-Vitaminen, wie auch der Folsäure grundsätzlich erhöht. Die Antibabypille hemmt die Verwertung der Folsäure und gilt als "Folsäure-Räuber". >- Frauen mit Kinderwunsch wird noch vor dem Absetzen der Pille ein Folsäure-Supplement empfohlen. Ohne Supplement kann es bis zu sechs Monate dauern, bis sich der Folsäure-Spiegel nach Absetzen der Pille normalisiert hat. >- Folsäure reagiert sensibel auf Hitze und Licht. # Was hat die Genetik damit zu tun? Wir untersuchen drei Schlüsselgene, die den Folsäurestoffwechsel beeinflussen: Das MTHFR-Gen (Methylentetrahydrofolat-Reduktase-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für das Enzym Methylentetrahydrofolat-Reduktase, das wiederum Folsäure in seine aktive Form, 5-Methyltetrahydrofolat, umwandelt. Es gibt mehrere bekannte Varianten im MTHFR-Gen, die das Enzym in seiner Aktivität beeinflussen können. - Variante rs1801133 des MTHFR-Gens: Der Genotyp G/A zeigt eine Enzymaktivität von nur 65% und in der Folge einen niedrigen Spiegel an aktiver Folsäure. Die Folgen sind mit einem Folsäure-Mangel zu vergleichen. - Variante rs1801133 des MTHFR-Gens: Der Genotyp A/A zeigt eine Enzymaktivität von nur 10-20% und in der Folge einen stark reduzierten Spiegel an aktiver Folsäure. Die Folgen sind mit einem Folsäure-Mangel zu vergleichen. Das MYT1L-Gen (Myelin Transcription Factor 1-Like Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für das Protein MYT1L, dessen wichtigste Funktion die Myelinisierung der Nervenfasern darstellt. Myelin ist eine schützende Schicht aus hochwertigen Fetten, die unsere Nervenfasern gleichsam einer Kabelisolierung umgibt. Dies ermöglicht eine effiziente Übertragung der Nervenimpulse und ist entscheidend für die normale Funktion des Gehirns und des Rückenmarks. Interessanterweise konnten Studien einen Zusammenhang zwischen Varianten des MYT1L-Gens und dem Folsäure-Spiegel feststellen. - Variante rs12611820 des MYT1L-Gens: Der Genotyp G/G zeigt einen stark verringerten Folsäure-Spiegel. Der Genotyp T/G zeigt einen verringerten Folsäure-Spiegel. Der Genotyp T/T zeigt einen normalen Folsäure-Spiegel. Das MTRR-Gen (Methionin-Synthase-Reduktase-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für das gleichnamige Enzym, das ähnlich dem MTHFR-Enzym an der Umwandlung von Folsäure in seine biologisch aktive Form 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) beteiligt ist. Varianten des MTRR-Gens können die Aktivität des Enzyms beeinträchtigen und den Bedarf an Folsäure dadurch stark erhöhen. - Variante rs1801394 des MTRR-Gens. Der Genotyp A/G zeigt eine leicht verminderte Aktivität des Enzyms und in der Folge einen niedrigen Spiegel an aktiver Folsäure. Die Folgen sind mit einem Folsäure-Mangel zu vergleichen. - Variante rs1801394 des MTRR-Gens. Der Genotyp G/G zeigt eine stark verminderte Aktivität des Enzyms und in der Folge einen stark reduzierten Spiegel an aktiver Folsäure. Die Folgen sind mit einem Folsäure-Mangel zu vergleichen.