Muskelregeneration

# Wie bedeutend ist die Muskelregeneration? Muskeln sind ein unersetzlicher Bestandteil des menschlichen Körpers und ermöglichen ein aktives und bewegtes Leben. Exzessives Training, Überlastung, Überdehnung, unkontrollierte Bewegungen etc. können das Muskelgewebe, respektive einzelne Muskelfasern beschädigen. So ist der Muskelkater ein häufiges Phänomen nach einer ungewohnten und/oder intensiven körperlichen Aktivität. Kennzeichen sind mikroskopische Einrisse der Muskelfasern, Mikroentzündungen sowie kleine Flüssigkeitsansammlungen im Muskel. Der Körper baut in der Folge die beschädigten Strukturen ab, transportiert diese ins Gewebe und reizt damit die außerhalb der Muskelfaser liegenden Schmerzrezeptoren. Dies erklärt die zeitversetzt einsetzenden Schmerzen, die erst 24 bis 36 Stunden nach der Belastung eintreten. Die Entwicklung Ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit hängt von einer gut funktionierenden Muskelregeneration ab. Dabei gilt: Je schneller die Muskelregeneration umso eher kann die nächste Trainingseinheit erfolgen und umso größer der gewünschte Muskelzuwachs. > ## Gut zu wissen > > Die Genetik spielt eine bedeutende Rolle bei der Muskelregeneration, sollte jedoch stets gemeinsam mit epigenetischen Faktoren betrachtet werden. Die Genetik kann somit als innerer Einflussfaktor, die Epigenetik im Gesamten als äußerer Einflussfaktor verstanden werden. Daher sind eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, geeignete Trainingsmethoden, muskuläre Ruhephasen sowie stressreduzierende Maßnahmen für Ihre Muskelregeneration ebenso wichtig wie notwendig. # Was hat die Genetik damit zu tun? Genetische Variationen können auch in die muskulären Regenerationsprozesse eingreifen. So sind einige Menschen von Natur aus mit einer größeren Anzahl sogenannter Satellitenzellen ausgestattet. Diese spielen bei der Muskelregeneration eine entscheidende Rolle. Je mehr Satellitenzellen vorhanden sind umso besser die Reparaturmechanismen, umso effizienter das Wachstum der Muskelfasern, umso schneller die muskuläre Erholung nach körperlicher Aktivität. Das AMPD1 Gen (Adenosinmonophosphat-Desaminase 1) kodiert für das gleichnamige Enzym AMPD1, das vor allem in der Skelettmuskulatur vorkommt. Dieses kommt während intensiver körperlicher Aktivität bzw. einem hohen Energiebedarf der Muskeln vermehrt zum Einsatz und sorgt für eine reibungslose Energieproduktion (ATP). So hält das Enzym während der Bewegung ein Zwischenprodukt der Energiegewinnung, das Adenosinmonophosphat AMP, auf einem gesund niedrigen Level, da überschüssiges, nicht abgebautes AMP die Energiegewinnung hemmen würde. - Variante rs17602729 des AMPD1-Gens: Träger dieser Variation zeigen eine um bis zu 84% verringerte Aktivität des Enzyms. Dies resultiert mitunter in Muskelkrämpfen während einer intensiven körperlichen Belastung, Muskelkater und/oder einer verringerten Muskelregeneration nach der Belastung. Das ACTN3-Gen (Alpha-Actinin-3) kodiert für das Protein Alpha-Aktinin-3, das hauptsächlich in den schnell zuckenden Typ-2-Muskelfasern vorkommt. - Variante rs1815739 des ACTN3-Gens: Genotypen C/C oder C/T (C/T oder T/C wie unten in der Tabelle?) zeigen eine verbesserte Muskelregeneration und ein niedriges Verletzungsrisiko während und nach der körperlichen Aktivität. - Variante rs1815739 des ACTN3-Gens: Genotyp T/T zeigt längere Regenerationsphasen und ein höheres Verletzungsrisiko während und nach der körperlichen Aktivität.