Selen

# Was ist Selen? Selen ist ein essentielles Spurenelement und unterstützt das Immunsystem, ist für die Aktivierung der Schilddrüsenhormone zuständig und spielt eine wichtige Rolle bei Entgiftungsprozessen. Als Bestandteil von antioxidativ wirkenden Enzymen wirkt Selen als Zellschutz und reduziert oxidativen Stress. Zusätzlich ist Selen für die Produktion von Spermien mitverantwortlich, verbessert die Spermienbeweglichkeit und ist für die Fruchtbarkeit des Mannes ein wichtiges Spurenelement. Selen wird hauptsächlich in der Leber, den Nieren, in den Knochen und in der Muskulatur gespeichert. Der Selen-Spiegel wird vor allem durch die Nieren reguliert, die überschüssiges Selen aus dem Blut filtern und über den Urin ausscheiden. Ein Mangel an Selen kann sich durch Müdigkeit, Muskelschmerzen, Gelenksschmerzen, Immunschwäche oder Stimmungsschwankungen zeigen. Ein schwerer Mangel beeinträchtigt die Schilddrüse, den Herzmuskel sowie die Leberfunktion. Auch ein Überschuss sollte vermieden werden. Typische Symptome eines Selenüberschusses sind knoblauchartiger Atemgeruch, Erschöpfung, Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Haarausfall sowie brüchige Haare und Fingernägel. Über die Nahrung ist ein Zuviel an Selen faktisch unmöglich. ## Beispiele für selenreiche Lebensmittel: > ## Gut zu wissen > > Selen zählt zu den wichtigsten Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen. Diese sind häufig der Beginn zahlreicher Erkrankungen. Augenkrankheiten, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs zählen ebenso dazu wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson (entsteht beim Angriff freier Radikale auf Nervenzellen) und Morbus Alzheimer (beim Angriff auf Gehirnzellen). Auch chronische Entzündungsprozesse wie z.B.: Arthritis, Colitis Ulcerosa oder Schilddrüsenentzündung werden durch freie Radikale getriggert. Eine Supplementierung mit Antioxidantien, inklusive Selen, kann den oxidativen Stress reduzieren und genannte Erkrankungen positiv beeinflussen. # Was hat die Genetik damit zu tun? Wir untersuchen drei Gene für den Selen-Stoffwechsel: Das DMGDH-Gen (Dimethylglycine Dehydrogenase-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für das Enzym Dimethylglycin-Dehydrogenase, das Selen in eine für den Körper verwertbare Form umwandelt. Varianten im DMGDH-Gen können die Aktivität des Enzyms beeinflussen und die Verarbeitung von Selen im Körper beeinflussen. - Variante rs11960388 des DMGDH-Gens: Der Genotyp A/A zeigt einen erhöhten Selen-Spiegel. Die Genotypen A/T und T/T zeigen einen normalen Selen-Spiegel. Das SEP15-Gen (SELENOF; Selenoprotein F-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für das selenhaltige Protein SEP15, das als Transportprotein für Selen fungiert. Es ist an der Aufnahme, dem Transport und der Verteilung von Selen im Körper beteiligt. Varianten des SEP15-Gens können den Selenstatus und die Selenverfügbarkeit beeinflussen. - Variante rs5845 des SEP15-Gens: Der Genotyp A/A zeigt eine geringere Aktivität des Transportproteins und einen niedrigeren Selen-Spiegel. Dieser Genotyp trägt ein höheres Risiko für selenmangelbedingte Erkrankungen, insbesondere bei der Lunge. Die Genotypen G/G und A/G zeigen eine normale Aktivität des Transportproteins und normale Selen-Spiegel. - Variante rs561104 des SEP15-Gens: Der Genotyp C/C zeigt eine erhöhte Aktivität des Transportproteins und einen erhöhten Selen-Spiegel. Die Genotypen C/T und T/T zeigen einen normalen Selen-Spiegel. Das SEPP1-Gen (SELENOP; Selenoprotein P-Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für ein selenhaltiges Protein, das in der Leber gebildet wird und ins Blut sezerniert wird. Dieses Protein repräsentiert den größten Teil des Selens im Blut. Genetische Varianten im SEPP1-Gen können den Selenstatus und die Selenverfügbarkeit beeinflussen. - Variante rs7579 des SEPP1-Gens: Die Genotypen T/T und C/T zeigen einen niedrigen Selen-Spiegel. - Variante rs3877899 des SEPP1-Gens: Die Genotypen T/T und der C/T zeigen einen niedrigen Selen-Spiegel.