Verletzungsrisiko

# Wie hoch ist Ihr Verletzungsrisiko? Sport bietet zahlreiche Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Dennoch birgt jede sportliche Betätigung auch eine gewisse Gefahr und ein damit verbundenes Verletzungsrisiko. Ob Fußball, Kraftsport, Basketball, Biken, Joggen oder Yoga, bei jeder Sportart können durch Unfälle, Überbelastung oder ungünstige Techniken Verletzungen auftreten. Insbesondere bei Überbelastung spielt die genetische Veranlagung eine begleitende Rolle. Hier geht es um die Reaktion des Körpers auf körperliche (Über-)belastungen und die Widerstandsfähig der Gewebestrukturen. ## Unsere Empfehlung für einen Trainingsplan Für die Erstellung eines individuellen Trainingsplans empfehlen wir eine Beratung beim Sportmediziner, Physiotherapeuten oder Personaltrainer. Auf diese Weise können ihre Stärken, Schwächen und Ziele berücksichtigt werden, sowie ein gesundes, leistungsförderndes und verletzungsfreies Training erreicht werden. > ## Gut zu wissen > > Neben der genetischen Veranlagung nehmen noch weitere Faktoren wie Training, Ernährung, Lebensstil, Schlafqualität und Umfeld Einfluss auf das Verletzungsrisiko. > Mit einem gezielten Training, einer guten Bewegungstechnik und einem gesunden Lebensstil kann das Verletzungsrisiko nachhaltig reduziert werden. Basierend auf Ihrem genetischen Profil lassen sich gezielte Trainingsprogramme und Strategien zur Vermeidung von Verletzungen entwickeln. # Was hat die Genetik damit zu tun? Wir untersuchen drei Gene hinsichtlich Ihres Verletzungsrisikos: Das AKR7A2P1-Gen (Aldo-Ketoreduktase-Familie 7, Mitglied A2, Pseudogen 1 Gen) zählt zu jenen Genen, die an der Entgiftung von schädlichen Stoffwechselprodukten beteiligt sind. Das Gen trägt in den Zellen den Bauplan für Enzyme, die das Bindegewebe schützen und reparieren. Bestimmte Varianten des AKR7A2P1-Gens lassen sich mit dem Verletzungsrisiko im Binde- und Stützgewebe in Verbindung bringen. - Variante rs1049434 des AKR7A2P1-Gens: Die Genotypen A/A und A/T zeigen eine erhöhte Anfälligkeit für diverse Verletzungen, inklusive Kreuzbandverletzungen. In diesem Fall ist die strukturelle Integrität des Kreuzbandes durch eine genetisch verminderte Enzymaktivität reduziert und das Verletzungsrisiko erhöht. Zusätzlich werden diese Varianten mit einer tendenziell erhöhten Laktatkonzentration bei sportlichen Aktivitäten, zum Beispiel beim Sprinten, assoziiert. Dies kann durch die resultierende Übersäuerung im Muskel mit einer Leistungsminderung, Muskelschwäche sowie Muskelschmerzen einhergehen. Das MMP3-Gen (Matrix-Metalloproteinase-3 Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für ein Enzym, das an der Gewebeheilung und -regeneration beteiligt ist. Bestimmte Varianten des MMP3-Gens werden mit einem erhöhten Verletzungsrisiko im Bewegungsapparat assoziiert. - Variante rs679620 des MMP3-Gens: Träger eines A-Allel tragen ein höheres Risiko für Achillessehnenverletzungen. - Variante rs679620 des MMP3-Gens: Die Genotypen C/T und T/T zeigen ein verringertes Risiko für Achillessehnenverletzungen. Das COL5A1-Gen (Kollagen-Typ 5Alpha1 Gen) trägt in den Zellen den Bauplan für die Produktion des Kollagen Typ V-Proteins. Kollagen ist ein zentraler Bestandteil des Bindegewebes, inklusive der Sehnen, Bänder und der Haut. Das COL5A1-Gen bzw. das Kollagen Typ V-Protein tragen somit zur Struktur und Festigkeit des Gewebes bei. - Variante rs12722 des COL5A1-Gens: Träger eines T-Allel tragen ein höheres Risiko für Achillessehnenverletzungen. - Variante rs12722 des COL5A1-Gens: Die Genotypen C/T und T/T tragen ein höheres Risiko für eine Achillessehnen-Tendinopathie (Abnutzung, Schädigung der Achillessehne), einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie der Entwicklung eines Tennisarms. - Variante rs12722 des COL5A1-Gens: Der Genotyp C/C zeigt nur ein teilweise erhöhtes Risiko für eine Achillessehnen-Tendinopathie (Abnutzung, Schädigung der Achillessehne), einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie der Entwicklung eines Tennisarms. - Variante rs3196378 des COL5A1-Gens: Der Genotyp A/A trägt ein höheres Risiko für Weichteil-Verletzungen (Muskeln, Sehnen, Nerven und Haut). - Variante rs3196378 des COL5A1-Gens: Die Genotypen A/C und C/C zeigen ein geringeres Verletzungsrisiko der Weichteile (Muskeln, Sehnen, Nerven und Haut).